Kulturell

Wer sein Brot allein isst, trägt seine Last allein

In einer Filzzelt in den kalten Steppen Zentralasiens lebte ein alter Mann. Eines Tages klopfte ein Mann an seine Tür und bat um ein Stück Brot, da er großen Hunger hatte. Doch anstatt ihm Brot
zu geben, lud der alte Mann den Gast in sein Haus ein und ließ von seinem Diener ein reichhaltiges Mahl vorbereiten. Der Mann war überrascht von dieser Großzügigkeit, setzte sich
an den Tisch und stillte seinen Hunger. Nachdem er gegessen hatte, stand er auf, ohne die Brotkrümel zu sammeln.

Als der alte Mann dies sah, war er betrübt und sagte zu dem Mann: „Lass mich dir einen Ratgeben, mein Sohn. Vor zwei Jahren hatte ich einen Freund zu Besuch. Nachdem wir zusammen
gegessen hatten, räumte mein Diener den Tisch ab und sammelte die Brotkrümel in seiner Hand,um sie zu essen. Ich schämte mich vor meinem Freund für diese Geste und schalt den Diener. In
jener Nacht hatte ich einen Traum: Eine Stimme aus dem Jenseits sagte zu mir: ‚Du hast verloren,oh Mensch, du hast verloren wegen deines Hochmuts. Der Segen in deinem Haus kam durch
diesen Diener. Schau in die Hand deines Dieners und du wirst sehen.

Am nächsten Morgen sah ich in die Hand meines Dieners und die Brotkrümel hatten sich in Goldverwandelt. Ich wachte auf, eilte zu meinem Diener, entschuldigte mich und küsste seine Füße.
Seit diesem Tag habe ich niemals wieder Brotkrümel auf dem Tisch liegen gelassen, und seitdem fehlt es in meinem Haus nie an Wohlstand und Segen.“ Der Mann verstand die Lektion und
begann, die Brotkrümel auf dem Tisch zu sammeln.

Auch wir sollten in unserem Leben Brot wertschätzen, wenn wir Segen und Wohlstand wünschen. Brotverschwendung sollte vermieden werden, und stattdessen sollten wir teilen.
Unser Land gehört mit einer Produktion von 20 Millionen Tonnen zu den zehn größten Mehlproduzenten der Welt. Täglich werden 123 Millionen Brote gebacken, aber leider werden
davon jeden Tag 6,14 Millionen Brote verschwendet. In weniger entwickelten Ländern ist diese Verschwendung viel geringer. In der Mongolei beispielsweise kann nur 20 % des Mehlbedarfs
gedeckt werden, der Rest wird importiert. Aufgrund der schwierigen klimatischen Bedingungen und der politischen Spannungen zwischen den Ländern hat die Mongolei Schwierigkeiten, ihren
Mehlbedarf zu decken und versucht, aus dieser Krise herauszukommen. Wir sollten das Brot wertschätzen und es nicht verschwenden, sondern mit Bedürftigen teilen.

Wie unsere Vorfahren sagten: „Wer sein Brot allein isst, trägt seine Last allein.

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